Hörbuchrezension: Das Signal 2

Das Signal von Joshua und Philipp Tree

Klappentext: Die Welt hat sich verändert, in der Metawelt geht ein Killer um und der noch junge Widerstand droht zu zerbrechen.
Der Widerstand stemmt sich verzweifelt gegen den Einfluss des Forums und der Implantatträger. Während die Menschheit immer mehr Zeit in der künstlich geschaffenen Metawelt verbringt, stößt Steve Työpaikkaa auf eine entsetzliche Wahrheit, die an den Fundamenten der Zukunft rüttelt. Derweil begibt sich seine Tochter June auf eine gefährliche Reise, nachdem der Widerstand auf die Quelle eines neuen Signals stößt. Sie muss zerstört werden, wenn der Widerstand überleben will – doch der Erfolg könnte einen Preis erfordern, den June nicht zahlen kann.

Genre: Sci-Fi, Thriller

Cover

Da ich zu den Coverkäufern zähle, beschäftige ich mich auch mit der Frage, ob mich Cover ansprechen würden und zum Kauf verleiten.

Die Ähnlichkeit zum Cover des ersten Teils, was Farbe und Lichteffekte angeht, ist großartig für den Wiedererkennungswert. Der Allhintergrund und die bewaffneten Menschen weisen recht gut auf den Inhalt hin, zumindest im Ansatz. Das Cover ist so weit ein Blickfänger, als dass ich dadurch auf den Klappentext oder die Beschreibung geguckt hätte, würde ich Teil 1 nicht schon kennen und wissen, dass ich die Geschichte weiterverfolgen möchte.

Inhalt

June, die Tochter eines der Schöpfer der Implantate, kämpft im Widerstand gegen die Assimilierung der gesamten Menschheit in die Metawelt. Zeitgleich erfährt Janika, die Schwester des anderen Schöpfers und Teil der Elite der Metawelt, das die virtuelle Realität ungeahnte Gefahren birgt. An zwei verschiedene Fronten suchen die beiden Frauen nach der Wahrheit.

Gedanken beim Lesen

Diese Kritik hat nur am Rande etwas mit meinem Gesamturteil über das Buch zu tun. Es sind spontane Emotionen und Eindrücke.

Antiguitiert? Müsste doch antiquiert heißen. Falsch gelesen oder falsch geschrieben? Solche kleinen Irritationen kommen öfter in der Geschichte vor.

Schlitzförmige Augen als Beschreibung asiatischer Augenform. Aua. Hier kommt wieder einer der Umstände zum Tragen, der mich in „Vernichtung“ 1, gestört hat – der unreflektierte Umgang mit beschreibender Sprache im Hinblick auf Rassismus.

Die Geschichte erscheint wie eine Mischung aus Matrix und Ready Player One. Das Computerprogramm wird eher als eine bunte Gamerwelt dargestellt, als eine virtuelle Realität. Versteckte Hinweise in Spielen mit viel Nerdkram, Titeln und nostalgischen Namen. Das wird allerdings nur am Rand angekratzt und deshalb irritiert es mich sehr. Der Charakter macht das nicht aus Freude an der Sache, sondern aus Mangel an anderen Möglichkeiten. Dadurch wird der Einbau dieser Inhalte zum störenden Fremdkörper. Das hat mir nicht gefallen und ich frage mich, wozu das gut sein soll. Zumal die Nerdaspekte der Charaktere nicht authentisch wirken. Steve und Bill kommen beide nicht nerdig rüber, Bill am Allerwenigsten. In Teil 1 stört ihn eine Lampe im Krankenhausflur, die nicht korrekt funktioniert. Er ist der Inbegriff eines rationalen, effektiven Wissenschaftlers. Und auch Steve, der wesentlich weniger steif wirkt als Bill, ist kein Gamer oder Nerd.

Die Sprünge zwischen der Rätselherausforderung von Janika und dem dystopischen Überlebenskampf von June wirkten für mich hart.

Résumé

Abgesehen von meinem Fazit, werde ich Punkte vergeben. Das wird allerdings anders aussehen, als üblich. Bei mir gibt es nämlich keine Sterne. Ich vergebe an meine Lektüre Federn und Tintenkleckse. Das Prinzip funktioniert ganz einfach. Für Aspekte, die mir besonders gut gefallen, gibt es eine Feder, für Schnitzer, über die ich nicht hinwegsehen kann, gibt es einen Klecks. So kann es durchaus passieren, dass ein Buch auch mal weder eine Feder noch einen Klecks bekommt.

Klecks für die harten Übergänge beim Charakterwechsel.

Klecks für die wenig passenden Gamerelemente.

Fazit: Dem zweiten Teil fehlt die Raffinesse des Vorgängers und einige Unstimmigkeiten in der Geschichte haben das Hörvergnügen deutlich gemildert. Die ein oder andere dystopische Szene und die tolle Vorgeschichte haben die Story aber alles in allem gut hörbar gemacht.

Weitere Meinungen zu „Das Signal“ findet ihr bei:
Lesejury
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Meine Rezension zu Teil 1 von „Das Signal“ findet ihr nach einem Klick auf den Titel.