Serien Quickie – Blood and Water

Worum geht es?

Pulengs ganzes Leben wird von der Entführung ihrer älteren Schwester überschattet, die kurz nach ihrer Geburt aus dem Krankenhaus verschwand. Eine Zufallsbegegnung lässt sie vermuten, ihre verschollene Schwester gefunden zu haben. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen, obwohl sie das Fehlen ihrer Schwester Jahre lang zu vergessen versuchte.

Achtung, sensibler Inhalt! Kindesentführung, Drogen- und Alkoholkonsum.

Welches Genre?

An dieser Stelle möchte ich mich kurz bei all den Leuten bedanken, die Arbeit und Mühe in die Serie gesteckt haben. Unabhängig davon, wie ich die Serie persönlich bewerte, verdienen die künstlerischen Ambitionen Anerkennung. Dankeschön.

Wie ich die Serie finde?

Ich liebe Mysterien, Kriminalfälle und Rätsel. Obwohl mir die Grundproblematik – Kindesentführung – zusetzt.

Die Umsetzung mit den Social-Media-Plattformen und den Handynachrichten ist beliebt, wenn Teenager-Interaktionen dargestellt werden. Das passt gut. Bei den GIF muss ich lachen, weil ich sie selbst nutze. Das ist witzig und schafft eine Verbindung zu den Charakteren. Als könnte ich ihre Instagramaccounts liken und wirklich mit ihnen sprechen.

Puh, hart den Geburtstag des verschwundenen Kindes jedes Jahr zu feiern. Ich könnte das nicht. Aber jeder trauert oder verarbeitet ja anders. Das die Mutter nicht aufhören kann zu suchen, verstehe ich hingegen sehr gut.

Warum spricht Zama Puleng nie mit Namen sondern immer mit Freundin an?

Puleng hat so lange Haare. Die müssen so schwer sein. Alleine dieser dicke Zopf, den sie beim Sport trägt. Ich spüre das Gewicht förmlich.

Ich finde es super cool, dass nicht nur Heteros in den Teenage-Sex-Dramen vorkommen. Aber es stört mich, dass so wenig differenziert wird. Pansexualität wird durch den Mangel an Differenzierung dadurch mit Polyamorie und Untreue gleichgesetzt. Das finde ich schade, weil es den Eindruck erweckt, dass Menschen, die offener für das Geschlecht anderer oder die Anzahl ihrer Partner sind, nicht treu sein können.

Der Umgang mit Rauchen, Kiffen und Alkohol wird hemmungslos dargestellt. Ich weiß nicht, ob das nötig gewesen wäre, um die Gesinnung der Charaktere zu verdeutlichen. Es ist wie ein antiquiertes Mittel, dass immer wieder in Szene gesetzt wird und zeigt, es gehört halt dazu. Ich finde, in der Hinsicht sollten Kunstschaffende weiter denken.

Die Schuluniformen der Mädchen finde ich schlimm. Kürzer ging der Rock wohl nicht mehr? Und diese üblen Kniestrümpfe. Aber vor allem, wieso ist der Rock des biederen Mädchens gleich ein paar Zentimeter länger und der von Puleng zeitweise kaum ein breiter Gürtel?

Ich versprach mir von der Serie mehr Thriller. Je weiter sich die Geschichte entwickelt, umso mehr Teenagedrama wird daraus. Das ist schade, zumal ich manche der Entwicklungen sehr überzogen finde.

Fazit

Wer sich einen Thriller erwartet, wird zum Schluss enttäuscht sein. Der Kriminalteil schrumpft zusehends. Gegen Ende wird es zum reinen Teenagedrama. Als solches ist die Serie ganz nett.

FunFact: Als Info für Teenage-Thriller-Liebhaber – Die Serie erinnert mich teilweise an Elite, eine spanische Teenagedrama-Serie mit höherem Thrilleranteil, in der auch Kids aus den weniger verdienenden Schichten an eine Eliteschule mit reichen Kids kommen.

Quellen:
http://www.polyamorie.de/
https://www.dw.com/de/von-auto-bis-pansexuell-wie-wir-lieben/a-49725373

Blood and Water 2020