Hörbuchrezension: Kingdoms of Smoke 1

Kingdoms of Smoke – Die Verschwörung von Brigant von Sally Green

Klappentext: In Brigant bereitet sich Prinzessin Catherine auf eine Vernunftehe vor, obwohl sie sich zu dem jungen Krieger Ambrose hingezogen fühlt. In Calidor sinnt der Diener March auf Rache für sein betrogenes Volk, während in Pitoria Kaufmannssohn Edyon in den Tag lebt und sich die Zeit mit Diebstählen vertreibt. Und in den nördlichen Ebenen riskiert die dreizehnjährige Tash ihr Leben auf der Jagd nach dem wertvollen Dämonenrauch. Durch politischen Intrigen, wechselnden Allianzen und verbotene Liebe sind die Leben dieser jungen Menschen verbunden. Ihren Ländern droht Schlimmeres als der nahende Krieg, und in ihren Händen ruht das Schicksal ihrer Welt…

Achtung, sensibler Inhalt! Drogenkonsum.

Genre: High Fantasy

An dieser Stelle möchte ich mich kurz bei all den Leuten bedanken, die Arbeit und Mühe in dieses Hörbuch gesteckt haben. Unabhängig davon, wie ich das Hörbuch persönlich bewerte, verdienen die künstlerischen Ambitionen Anerkennung. Dankeschön.

Cover

Da ich zu den Coverkäufern zähle, beschäftige ich mich auch mit der Frage, ob mich Cover ansprechen würden und zum Kauf verleiten.

Ein besonders ausgefallenes Cover ist es nicht. Rauch und eine Burg. Allerdings ist die Farbe des Rauchs mit Rot ein Hingucker und löst durchaus Assoziationen aus, so dass ich auf den ersten Blick näher an das Buch herangehen würde, um den Klappentext zu inspizieren.

Inhalt

Die Geschichte hat mehrere Hauptcharaktere, deren Entscheidungen dazu beitragen, dass sie irgendwann aufeinandertreffen. Es geht um politische Intrigen, gesellschaftliche Unterschiede und persönliche Motive von Herrschern und Beherrschten in einem mittelalterlichen Setting. Nebenbei bekommt die Handlung noch einen fantastischen Aspekt mit den Dämonen.

Gedanken beim Hören

Diese Kritik hat nur am Rande etwas mit meinem Gesamturteil über das Buch zu tun. Es sind spontane Emotionen und Eindrücke.

Die verschiedenen Perspektiven der Hauptcharaktere werden von unterschiedlichen Sprechern gelesen. Das ist eine interessante Umsetzung, die ihren Charme hat. Allerdings ist es auch ein Umbruch, wenn die Sprecher wechseln und ich persönlich empfinde nicht jede Stimme gleich angenehm. Mit der Zeit fiel es mir aber kaum noch auf, als ich mich erst einmal daran gewöhnt hatte.

Die Passagen mit Catherine sind besonders zu Beginn überzogen, was die Platzhirsch Beschreibungen mancher Männer angeht. Ständig stehen oder sitzen diese breitbeinig da. Als müssten sie ihre Position optisch nochmal unterstreichen. Dabei ist ihr Charakter auch schon anhand ihrer regulären Handlungen und auch ihrer Texte widerlich genug.

Richtig abgeholt hat mich die Geschichte, als es mit dem Dämonenjägerteil losging. Zum einen liegt mir der Charakter der Jägerin Tash mehr als der von Chatherine, zum anderen finde ich den Handlungsstrang interessant. Die Sache mit dem Rauch finde ich allerdings gruselig.

Mit zunehmendem Tempo der Geschichte gewinnen alle Perspektiven an Spannung. Vor allem durch die Kombinationsmöglichkeiten. Der eine Charakter findet etwas heraus und als Leser kennen wir schon Hintergründe von den Dämonenjägern und von den politischen Intrigen kombinieren.

Der Cast ist gut gemacht. Alle Charaktere sind unterschiedlich, ihre Herkunft, ihre Lebenssituationen, ihre Erfahrung, ihre Ziele. Das trägt sehr zum Lesevergnügen bei. Etwas nervig sind die Obsessionen. Sie werden in Dauerschleife immer und immer wieder betont, wobei das im grunde ja auch der Kern einer Obsession ist. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen, denke ich.

Dieses Handbuch zum Umgang mit der Ehefrau ist der Knaller. Wenn es solcher Art Pamphlete nicht auch in der Realität bei uns gegeben hätte, wäre es als irrwitziger Einfall der Autorin durchgegangen. Aber es ist noch nicht so lange her, dass derartiges Gedankengut im Umgang mit Frauen vorherrschende Handhabung war.

Die Entwicklung der Geschichte enthält keine großen Überraschungen. Die meisten Elemente sind leicht vorherzusehen und auch die nächsten logischen Schritte im Kampf der Kronen.

Dass der Rauch, der wie eine Droge benutzt wird, immer leichtfertiger auch von den Hauptcharakteren konsumiert wird, stößt mir etwas auf. Ich bin gespannt, ob es in den späteren Teilen kritisch hinterfragt wird oder die negativen Nebenwirkungen Thema werden.

Résumé

Abgesehen von meinem Fazit, werde ich Punkte vergeben. Das wird allerdings anders aussehen, als üblich. Bei mir gibt es nämlich keine Sterne. Ich vergebe an meine Lektüre Federn und Tintenkleckse. Das Prinzip funktioniert ganz einfach. Für Aspekte, die mir besonders gut gefallen, gibt es eine Feder, für Schnitzer, über die ich nicht hinwegsehen kann, gibt es einen Klecks. So kann es, wie hier, durchaus passieren, dass ein Buch auch mal weder eine Feder noch einen Klecks bekommt.

Fazit: Kingdoms of Smoke ist klassische High-Fantasy, wobei der Fokus weniger auf Fantasy liegt. Es tummeln sich viele Klischees in der Geschichte und die üblichen Verdächtigen, wie Prinzessinen, Zwangsehen, Retter in der Not. Das Buch enthält aber auch ganz eigene Ideen und baut die verschiedenen Geschichten und unterschiedlichen Charaktere zu einem schönen Gemeinschaftsplot auf, der sich gut konsumieren lässt.

Weitere Meinungen zu „Kingdoms of Smoke 1“ findet ihr bei:
Book Walk
PrettyTigerBuch
Ivy Booknerd
Patchis Books

Sobald ich Kingdoms of Smoke 2 gehört/gelesen habe, kannst du hier den Link zur Rezension finden.