Altersfreigabe:
Worum geht es?
Fünf Anstronauten aus verschiedenen Ländern verlassen gemeinsam die Erde zu einer dreijährigen Marsmission. Im Gepäck haben sie ihre Vergangenheit, im Nacken sitzen ihnen die Führer ihrer Länder und zurückgelassen sind die Familien. Daraus ergeben sich zahlreiche Probleme. Hinzu kommen technische Schwierigkeiten und unerprobte Zwischenfälle im Weltraum.
Achtung, sensibler Inhalt! Isolation, Krankheit.
Welches Genre?
An dieser Stelle möchte ich mich kurz bei all den Leuten bedanken, die Arbeit und Mühe in die Serie gesteckt haben. Unabhängig davon, wie ich die Serie persönlich bewerte, verdienen die künstlerischen Ambitionen Anerkennung. Dankeschön.
Wie ich die Serie finde?
Away ist keine Actionserie. Es geht um Konflikte mit sich selbst, der Familie und den Erwartungen von verschiedenen Seiten. Die Internationalität der Crew finde ich gut gemacht. Jeder Charakter hat seine ganz speziellen Eigenheiten, die ihn einzigartig machen. Die bunte Mischung ist aber nur begrenzt facettenreich. Hin und wieder brechen Klischees durch, die vor allem aus dem westlichen Blickwinkel resultieren. Schade ist zum Beispiel, dass Kwesi oft in Übersetzung betet, statt in Jiddisch, wodurch der Glaube christianisiert wird.
Ein zentraler Punkt der Handlung, vor allem um die amerikanische Astronautin Emma Green, ist die Trennung von der Familie. Die psychischen Auswirkungen der Abgeschiedenheit werden allgemein dargestellt, sowohl von der Erde aus, als auch im Raumschiff. Die Möglichkeiten einzugreifen oder Kontakt aufzunehmen sind begrenzt, was teilweise nur schwer zu ertragen ist. Der Umstand, dass die Mutter die Kinder zurücklässt, wird mehrfach aufgegriffen, nicht nur bei Emma, sondern auch bei Lu, der chinesischen Astronautin. Um Rollenbilder geht es allerdings kaum. Bei Lu ist die Pflichterfüllung und der Heldenstatus für ihr Land relevant genug, um keine Frauendebatte aufzumachen, bei Emma ist der Mann durch eine Krankheit dienstuntauglich. Aber Matt ist auch sonst ein Ausbund an vorurteilsfreiem Verständnis. Realistisch ist das zwar nicht, aber es ist angenehm Frauen wie selbstverständlich in solchen Rollen zu sehen. Es wäre zu schön, wenn es wirklich so wäre.
Auch die körperlichen Auswirkungen einer langen Zeit im Weltall werden aufgegriffen. Das kann schon manchmal überraschen, denn nicht von allen Problemen weiß der Zuschauer. Dadurch wirkt die Serie sehr nah an der Realität. Auch wenn ich nicht sicher bin, ob diese Probleme tatsächlich so gehäuft auftreten würden oder alles abgedeckt werden sollte, um möglichst viel zu zeigen.
Wie bei vielen Weltraumexpeditionen ist die Beschränkung auf mitgebrachtes Material ein großes Problem. Astronauten können nicht mal eben was nachbestellen. Wenn Geräte versagen, bedeutet das unter Umständen den Tod. Diese Anspannung der Dauergefahr wird gut rübergebracht.
Fazit
Die Serie bietet keine große Action, doch gerade das mag ich an ihr. Sie zeigt reale und menschliche Probleme einer Marsmission. Wer Weltraumabenteuer mag, der wird sie ganz unaufgeregt zu schätzen wissen.