So nicht, Freundchen

Du arbeitest für die meist gekaufte Zeitung Berlins und schmissige Schlagzeilen sind euer Tagesgeschäft. Beschwingt schreibst Du eine Titelstory und reichst sie ein. Doch entgegen dem, was Du gewohnt bist, kommst Du nicht auf Seite eins. Du landest mit Deinem Artikel nirgendwo. Empört stellst Du Deinen Chefredakteur zur Rede. Er teilt Dir wenig liebevoll mit, dass Deine Arbeit in letzter Zeit an Qualität eingebüßt hat und sie deshalb bis auf Weiteres anderen den Vorrang lassen. Das kann nicht sein. Dein Können ist über jeden Zweifel erhaben. Du nimmst den Hintergrund des Chefredakteurs unter die Lupe. Zuerst findest Du nichts, doch dann erkennst Du, dass er mit einem hochrangigen Aufsichtsratsmitglied von Genetics befreundet ist. Sie verbergen diesen Umstand geschickt.

Du bist nicht bereit, zum Opfer der persönlichen Interessen eines dahergelaufenen Redakteurs zu werden, der Dein Genie nicht zu schätzen weiß. Es fällt Dir nicht schwer, eine Zeitung zu finden, die Dich aufnehmen und Deinen Artikel bringen will. Doch bevor Du die Datei schicken kannst, knallt es. Deine Wohnung ist in die Luft geflogen und Du gleich mit ihr. In der Zeitung wird morgen stehen, dass Dich militante Genetics Gegner umgebracht haben, weil Du einen Artikel über ihre kriminellen Umtriebe schreiben wolltest.

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