Doppeltes Spiel

Ohne Rückendeckung kannst Du diesen Artikel nicht schreiben. Du gehst erst einmal sicher, dass Dein Chefredakteur hinter Dir steht. Da Du ein nicht erst seit gestern im Geschäft bist, gehst Du mit Fingerspitzengefühl heran. Daran tust Du gut, denn der Redakteur pflegt enge Beziehungen zu diversen Aufsichtsratsmitglieder von Genetics. Mit dem Artikel verbrennst Du Dir die Finger. Da Du Dich allerdings nicht beherrschen kannst und willst, wenn Du einen Kassenschlager in der Hand hältst, nutzt Du einen Umweg. Du schreibst den Artikel unter einem Pseudonym für eine andere Zeitung. Das hast Du schon öfter gemacht, wenn Dir klar war, dass politische Interessen der Entscheidungsträger in Deinem Weg stehen.

Wie erwartet schlägt Dein Artikel ein, wie eine Bombe. Überall in der Stadt kannst Du Deine Story auf Titelbildern sehen. Leider ist deinem Chef nicht entgangen, dass Du immer wieder Schlupflöcher nutzt und für andere schreibst. Bislang hat er Dir das durchgehen lassen, aber dieses Mal, topediert Deine Arbeit persönliche Interessen. In eurer Zeitung erscheint ein Enthüllungsbericht über Dich, in dem alle schmutzigen Details stehen, die er über Dich weiß. Auch deine Pseudonyme sich jetzt publik und jeder Genetics Befürworter nimmt Dich aufs Korn. Dein Leben ist ruiniert.

Wo es Befürworter gibt, sind allerdings auch Gegner. Nachdem Deine Identität offengelegt ist, wenden sich die Anführer der Gegenbewegung an Dich. Sie bitten darum, dass Du für sie eine kleine Zeitung herausbringst und die Machenschaften der Konzerne publizierst. Du wirst dafür sogar bezahlt. Mit einer neuen falschen Identität, nach einem Umzug und diversen weiteren Arrangements, die Dich schützen sollen, fängst Du mit Deiner neuen Arbeit an.

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