Du hältst es für das Beste, wenn Du Dich dezent zurückziehst. Auf eine Diskussion mit einem Hardliner, der nichts anderes akzeptiert, als seine eigene Meinung, hast Du gar keine Lust. Der Typ ist aber wirklich hartnäckig und irgendwann, kannst Du nicht mehr an Dich halten. Ihm ist es wohl egal, wie viele Menschen jämmerlich zugrunde gehen, weil Ökofreaks wie er, lieber Darwin zitieren, als zu handeln. Ihr werdet immer lauter, während ihr euch eure Argumente an den Kopf werft und irgendwann – Du weißt später selbst nicht so recht, wer angefangen hat – seid ihr in eine Keilerei verwickelt. Dann sitzt Du plötzlich vor dem Pub auf dem feuchten Asphalt des Gehwegs und ein kräftiger Kerl wirft Dir Deine Sachen nach. Durch welche Tür sie den anderen geschmissen haben, weißt Du nicht genau. Aber was Du weißt, ist, dass Dir alles weh tut und Du am Kopf blutest.
Benommen torkelst Du in Richtung der Underground. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit jemanden anzurufen, aber Du weißt nicht wen. Deine Kollegen hast Du satt. Die haben nicht einmal gemerkt, dass Du weg bist oder es war ihnen nur recht, weil sie an dem Streit keinen Anteil haben wollten. Zuhause wartet niemand auf Dich, der Dir ein kühles Steak aufs Auge drücken könnte.
Die nächste Undergroundstation ist gegenüber von euren Büros. Kurz bevor Du nach unten gehst, siehst Du noch, wie ein Helikopter von eurem Dach abhebt. Es wundert Dich, aber Du bist zu benommen, um Dir darüber weitere Gedanken zu machen. Daran wirst Du erst wieder denken, wenn Du in ein paar Tagen – nachdem Du mit reichlich Ibuprofen krankgeschrieben warst – das Büro leer vorfindest. Viele reiche Leute und Firmenleiter, scheinen plötzlich das Weite zu suchen. Hat das etwas mit den Unruhen auf dem Festland zu tun, von denen im Internet berichtet wird?
Willst Du wissen, wer Du bist?