Unangenehme Überraschung

Du zeigst ihnen offen, wie sehr Du mit ihnen sympathisierst und überlässt ihnen, was sie daraus machen. Mit dem Veranstalter vereinbarst Du unter vier Augen, dass er Dir die Treffen aufzeichnet. Du schaust sie Dir in aller Ruhe Daheim an und analysierst, was besser gemacht werden könnte und was gut rüberkommt. Zum Glück gibt es Videokonferenzen, die Du nutzen kannst, um Deinen neuen Freunden das Gefühl zu geben, bei ihnen zu sein, ohne Dich mit ihnen sehen lassen zu müssen. So kannst Du Dein Doppelleben sehr gut regeln, ohne, dass irgendjemand Schaden nimmt oder zu kurz kommt. Und mit einem Glas Wein und dem Laptop auf dem Schoss, kannst Du Deinen Garten richtig genießen. Eines Tages kommt ein Datenstick per Post. Nachdem Du Dir das Video auf dem Stick angesehen hast, brauchst Du erst einmal etwas Stärkeres als den Wein. Darauf ist zu sehen, wie maskierte Leute die Veranstaltung der Bürgerbewegung stürmen und Deine neuen Freunde angreifen und schlagen. Der Kameramann konnte sogar ein Gesicht filmen, als einem der Angreifer die Maske heruntergerissen wurde. Du rufst Deine Kontaktpersonen an, aber kannst niemanden erreichen. Also gehst Du mit dem Video direkt zur Polizei. Ein paar Tage später, willst Du wissen, wie weit die Ermittlungen gediehen sind. Nach langem Hin und Her, dass Du keinen Anspruch auf Informationen hast, findest Du heraus, dass Deine Datei angeblich beschädigt gewesen sein soll und nicht wiederhergestellt werden konnte. Es gibt kein Verfahren. Du bekommst Angst und beschließt Dich unauffällig zu verhalten.

Willst Du wissen, wer Du bist?