Ein riskanter Versuch

Wenn Du jetzt kneifst, dann wird etwas Schlimmes passieren. Das weißt Du mit absoluter Sicherheit. Diese Leute verstehen keinen Spaß. Du hast Angst, weil Du nicht weißt, wie sie auf Dich gekommen sind. Es kann eigentlich nur eine Quelle geben und die sitzt in Deinem Haus. Waren diese Leute bei Dir? Haben sie Deiner Freundin etwas angetan? Was werden sie nun mit Dir machen? Das einzige, was Dir einfällt, um Dich zu schützen und das Leben Deiner Freundin zu retten ist die Publizierung. So schnell Du kannst, suchst Du Mailadressen von bekannten Zeitungen heraus, nimmst ein hektisches Hilfe Video auf und hängst die Beweise an die Mail an. Du drückst auf senden und atmest erleichtert auf. Da stehen auch schon die Firmenmitarbeiter neben Deinem Schreibtisch. Du behauptest, die Probenröhrchen mit dem Genetics Logo seien mit allen anderen Zusendungen auf dem Postweg in euer Labor gelangt. Die Leute sammeln alles ein, was sie auf Deinem Schreibtisch finden können und verschwinden wieder.

Als Du nach Hause kommst ist Deine Freundin weg. Angespannt wartest Du auf den nächsten Tag. Doch in den Zeitungen steht keine große Enthüllungsstory über Genetics. Im Labor kannst Du auf Deinem Rechner auch keine Daten finden und dein Mailpostfach ist sauber. Als hättest Du die Mails niemals gesendet. Nicht einmal Dein Video, das Du mit dem Handy aufgenommen hast, ist noch da. Dafür findest Du eine fristlose Kündigung.

Von Deiner Freundin hörst Du nie wieder etwas. Eine Anklage wegen Firmenspionage befürchtest Du allerdings umsonst. Die ganze Angelegenheit wird unter den Teppich gekehrt. Kein Laboratorium will Dich anstellen. Bei sämtlichen Jobs, die Du sonst annimmst, geht irgendetwas schief und Du verlierst jede Anstellung. Das einzige, was Dir bleibt, ist eine Anstellung bei Genetics, die Dir angeboten wird. Du darfst einen Aushilfsjob in einem unwichtigen Labor ausführen, aber wenigstens kannst Du diese Arbeit behalten.

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