Rezension – Blut und Feuer – Die Überlebenden 3

Blut und Feuer – Die Überlebenden 3 von Alexandra Bracken

Klappentext: Seit Ruby übersinnliche Fähigkeiten besitzt, geht sie durch die Hölle. Denn die Regierung hat es auf Menschen wie sie abgesehen und greift Ruby und ihre Gruppe immer wieder an. Aber sie geben nicht auf und haben sogar einen Gefangenen genommen. Der allerdings wird immer mehr zu einer großen Gefahr für sie alle. Es handelt sich um Clancy Gray, den Sohn des Präsidenten – und auch er verfügt über ähnliche Fähigkeiten wie Ruby. Allein sie kann seine manipulativen Kräfte im Zaum halten. Nur ein unachtsamer Moment und Clancy könnte die ganze Mission und ihrer aller Leben in Gefahr bringen …

Genre: Urban Fantasy

Cover

Da ich zu den Coverkäufern zähle, beschäftige ich mich auch mit der Frage, ob mich Cover ansprechen würden und zum Kauf verleiten.

Wer hätte es anders erwartet, Cover drei ist auch nicht spannender, als die ersten beiden. Frauensilhouette marschiert auf Tunnelausgang zu. Sagt mit nichts, sieht nach allem oder nichts aus und spricht mich nicht an. Das ist zu wenig, für weniger ist mehr.

Inhalt

Die Childrens League ist zerschlagen, von innen und von außen. Die übrigen Anführer und Kids flüchten sich in ein altes Hauptquartier. Dort versuchen sie, sich neu zu organisieren und planen die Befreiung der Lager, in denen noch immer tausende Kinder gefangen sind und leiden.

Gedanken beim Lesen

Diese Kritik hat nur am Rande etwas mit meinem Gesamturteil über das Buch zu tun. Es sind spontane Emotionen und Eindrücke.


Ich hätte nicht gedacht, dass Ruby mir noch mehr auf den Geist gehen könnte, als im zweiten Teil der Geschichte. Sie hat mich eines Besseren belehrt. Ihre Entscheidungen werden immer sprunghafter und fragwürdiger. Das mag unter anderem daran liegen, dass sie zwischen den Stühlen sitzt – Bruder Liam, der eine Problemlösung über die Medien sucht vs. Bruder Kyle, der die Kids unbedingt in eine Schlacht führen will. Dass man die Ideen kombinieren könnte, fällt Kyle und Ruby nicht im Traum ein, sie wissen wie der Hase läuft und wundern sich dann, dass die meisten Jugendlichen zu Liam in die Garage abwandern.
Zusätzlich zu den merkwürdigen Entscheidungen ist Ruby in diesem Teil wirklich gemein. Sie haut Leuten Texte um die Ohren und quält sie richtiggehend mit ihrem Verhalten. Die Konsequenzen sind ihr bewusst, aber das ist ihr egal. Natürlich könnte man das mit ihren bösen orangenen Kräften erklären, aber irgendwie müsste sie dann ja ab und an zu Bewusstsein kommen.
Und täglich grüß das Murmeltier, wenn sie wieder einmal auf Clancy hereinfällt. Sie kennt ihn und seine Fähigkeiten und lässt sich ein ums andere Mal von ihm manipulieren und reinlegen. Das ist so vorhersehbar und langweilig.
Auch in diesem Teil wird mehr vom Gesamtbild erhellt und endlich kommt heraus, wie es zum Kindersterben gekommen ist. Ich will nicht spoilern, aber anmerken, dass ich es mag, wenn die Ursachen geklärt werden.
Schon in Teil zwei wird ein Blick über den Tellerrand – oder in diesem Fall die USA – geworfen. Die Krankheit ist lokal begrenzt, so wie die darauffolgende Wirtschaftskrise. Da bleibt die Frage, was die anderen Länder getan haben. Auch hier hat die Regierung einige Informationen und vor allem Hilfsgüter unterschlagen. Der Nationalstolz im Untergang der Zivilisation, eine sehr realistische Vorstellung.
Diversität wird in diesen Büchern nicht groß geschrieben. Dadurch dass mehrere Beziehungen vorkommen und alle aus der Mann-Frau Kombination bestehen, ist mir der Mangel an realistischer Vielfalt von sexueller Orientierung sehr deutlich aufgefallen. Schade.
Genauso beherzt wie in den anderen Bänden wird wieder mit Kosenamen für weibliche Charaktere umgegangen. Fürchterlich.
Die Reporterin, die Liam anschleppt, ist mir sehr sympathisch. Sie weiß, was sie will, gibt dafür alles und scheut keine Gefahr.
Trotz eines Endkampfs werden auch in diesem Teil die Kräfte der Kids vernachlässigt. Sie scheinen in der Handlung nur ein Mittel zum Zwecke gewesen zu sein.

Résumé

Abgesehen von meinem Fazit, werde ich Punkte vergeben. Das wird allerdings anders aussehen, als üblich. Bei mir gibt es nämlich keine Sterne. Ich vergebe an meine Lektüre Federn und Tintenkleckse. Das Prinzip funktioniert ganz einfach. Für Aspekte, die mir besonders gut gefallen, gibt es eine Feder, für Schnitzer, über die ich nicht hinwegsehen kann, gibt es einen Klecks. So kann es durchaus passieren, dass ein Buch auch mal weder eine Feder noch einen Klecks bekommt.

Klecks für Rubys Herumgetue. Ihr Verhalten ist zwischenzeitlich mehr als ärgerlich und das nicht in einem nachvollziehbaren Rahmen der Handlung.

Klecks für den auffälligen Mangel an Diversität.

Für den Abschluss der Trilogie ließ sich das Buch gut lesen. Leider sind all die Mankos ausgebaut worden, die mir nicht gefallen haben, so dass der Lesespaß zunehmen gelitten hat. Liams Weitsicht und sein Mangel an blindem Gehorsam haben die Handlung gerettet. Wenn ihr das Grundgerüst der Geschichte mochtet, lest sie zu Ende. Es gibt ein paar Highlights, durch die man über die Ärgernisse hinwegsehen kann.

Weitere Meinungen zu „Blut und Feuer – Die Überlebenden 3“ findet ihr bei:
Veros Bookworld
Bookdemon
papierundtintenwelten

Die Rezension zu „Die Überlebenden“ Teil 1.

Die Rezension zu „Furchtlose Liebe“ Teil 2.