Rezension – Furchtlose Liebe – Die Überlebenden 2

Furchtlose Liebe – Die Überlebenden 2 von Alexandra Bracken

Klappentext: Ruby ist eine der wenigen, die das Virus überlebt haben. Dafür ist ihr eine Gabe geblieben, die sie verflucht: Sie kann Gedanken lesen und manipulieren. Das macht sie für viele sehr wertvoll. Die berüchtigte Children’s League will sie im Kampf gegen die Regierung einsetzen. Als Ruby entdeckt, dass ihr Freund Liam erneut in großer Gefahr ist, begibt sie sich auf eine gefährliche Mission, die auch der Children’s League nicht gefallen wird. Denn niemals könnte sie ertragen, dass sie den einzigen Menschen, den sie liebt, verlieren könnte …

Genre: Urban Fantasy

Cover

Da ich zu den Coverkäufern zähle, beschäftige ich mich auch mit der Frage, ob mich Cover ansprechen würden und zum Kauf verleiten.

Das Cover ist genauso unspektakulär wie das des ersten Bands. Eine Frauensilhouette steht am Ausgang einer Höhle. Es könnte genausogut eine Geschichte über Höhlenforschung sein, wie über das Sterben, so wie sie ins Licht geht. Keine Ahnung, was man sich bei dem Cover gedacht hat. Weniger ist nicht immer mehr.

Inhalt

Ruby ist der Children’s League beigetreten, einer Gruppierung, die Jugendliche befreit und ihre Kräfte benutzt, um die Regierung zu stürzen. Das war ihre einzige Chance, um ihren Freund Chubs zu retten. Trotz ihres Plans, so schnell wie möglich von dort abzuhauen, sobald sicher ist, dass die League nicht mehr an ihren Freund Liam herankommt, dessen Gedächtnis sie gelöscht hat, findet sie dort neue Freunde. Das Training trägt seinen Teil dazu bei, dass Ruby beginnt eine Art Loyalität für die Gruppe aufzubauen. Doch die Soldaten der League sind den Jugendlichen nicht alle wohlgesonnen. Ein Putsch bahnt sich an und dann muss Ruby Liam aufspüren, der wichtige Informationen über den Virus hat.

Gedanken beim Lesen

Diese Kritik hat nur am Rande etwas mit meinem Gesamturteil über das Buch zu tun. Es sind spontane Emotionen und Eindrücke.

Im Buch habe ich es besser verstanden als im Film, wieso Ruby am Ende von Band 1 Liams Gedächtnis löscht. Allerdings ist von vornherein klar, dass es eine Milchmädchenrechnung ist. Solche macht Ruby in diesem Teil allgemein recht gerne. Die ein oder andere kann man ihrem jungen Alter anlasten, aber nicht alle.
Häufig agiert sie sehr widersprüchlich. Die Struktur der League ist ihr zuwider, aber im Kampfeinsatz beharrt die fanatisch darauf, dass dem Kommandanten gehorcht werden muss. So rührt sie sich nicht von der Stelle, obwohl unter ihren Füßen eine Handgranate hochgeht, rennt aber gegen den Befehl weg, weil ihr eine Idee kommt.
Sie weiß, dass einer der Soldaten versucht, sie umzubringen, gibt die Information aber nicht weiter, nicht einmal den Leuten denen sie traut. Immer wieder wartet sie und hält Informationen zurück, obwohl klar ersichtlich ist, wie die Folgen aussehen werden.
Dann taucht der Bruder von Liam auf und legt mit „Zuckerschnecke“ los. Ich dachte, ich werd nicht mehr. Nach Liams „Schätzchen“ muss der Bruder natürlich noch einen drauflegen. Und auch hier, hat keiner der männlichen Charaktere so dumme Spitznamen, aber sogar sie toughesten jungen Frauen werden als Gebäck bezeichnet.
Es ist oft, als gäbe es zwei Rubys; die programmierte Kämpferin, zu der die League sie gemacht hat und das verhuschte Mäuschen, das alles auf sich bezieht und schmollt.
Die Nebencharaktere sind klasse. Es gibt coole neue Leute und alte Bekannte. Die aufkeimenden Reiberein zwischen den Gruppen, als sie aufeinandertreffen, sind vorauszusehen und gut gemacht.
Mir gefallen auch die Andeutungen, dass die Menschen nicht entweder gut oder böse sind. Im ersten Teil wird das Bild noch schwarz-weiß gezeichnet – verständlicherweise, da Ruby mit zehn Jahren inhaftiert wurde. In Teil zwei zeigt sich, dass die Erwachsenen ahnen, dass etwas mit den Lagern nicht stimmt. Sie sind nicht alle Monster, die Kinder jagen und umbringen. Genauso wenig sind alle Kinder und Jugendlichen unschuldig und brav. Chubs hatte ein paar schwere Entscheidungen zu treffen, um in Freiheit bleiben zu können.
Von den filigranen Unterschieden der Einstellungen der Leute, egal ob jung oder alt, hätte ich mir mehr gewünscht. Das war mir nicht subtil und vielschichtig genug.
Rubys Können, ihre Fähigkeit zu kontrollieren, kommt mir ein bisschen plötzlich. Außerdem klingt die Ansage, für Rote und Orangene ist Kontrolle härter, weil sie das Böse damit herauslassen, etwas hohl. Nur ganz selten kommt das tatsächlich zum Tragen, ähnlich selten, wie die Kids ihre Fähigkeiten im Allgemeinen einsetzen.

Résumé

Abgesehen von meinem Fazit, werde ich Punkte vergeben. Das wird allerdings anders aussehen, als üblich. Bei mir gibt es nämlich keine Sterne. Ich vergebe an meine Lektüre Federn und Tintenkleckse. Das Prinzip funktioniert ganz einfach. Für Aspekte, die mir besonders gut gefallen, gibt es eine Feder, für Schnitzer, über die ich nicht hinwegsehen kann, gibt es einen Klecks. So kann es durchaus passieren, dass ein Buch auch mal weder eine Feder noch einen Klecks bekommt.

Feder für die Differenzierung und Vervielfältigung der Handlungsmotivationen.

Klecks für Rubys irritierendes und teils dummes Verhalten.

Klecks für die Spitznamen der Frauen.

Teil 2 der Überlebenden ist eine solide Fortsetzung der Reihe. Dadurch, dass der Leser eine andere Gruppierung begleitet, die Handlung von reiner Flucht in formierten Widerstand übergeht, wird es nicht langweilig und bietet einen anderen Blickwinkel auf das Setting und die Zusammenhänge. Ich mochte die Geschichte, auch wenn Ruby mir tierisch auf die Nerven ging.

Weitere Meinungen zu „Furchtlose Liebe – Die Überlebenden 2“ findet ihr bei:
watchareadin
papierundtintenwelt

Die Rezension zu „Die Überlebenden“ Teil 1.

Ein Gedanke zu „Rezension – Furchtlose Liebe – Die Überlebenden 2“

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