Social Mania – Zwischen Zeitmangel und Konzeptionierung

Seit ich Autorin bin und meine Werke in die Welt hinausschicke, setze ich mich mit Social-Media-Kanälen auseinander. Für mein Privatleben habe ich sie so gut wie gar nicht gebraucht, aber als Freiberuflerin bieten sie einige Vorteile, was Vernetzung und Außenwirkung angeht.

Neben der eigenen Webseite, Facebook, Twitter und Instagram – die alle ihre eigenen Kosten und Nutzen haben – verfüge ich seit diesem Jahr auch über eine Patreonseite. (Mehr dazu in meinem Artikel: Patreon oder von Luft und Liebe leben).

Wie bei den anderen Kanälen muss ich erst lernen, wie diese Plattform für mich funktioniert. Damit meine ich nicht die generellen Regeln, nach denen eine Seite effektiv bespielt werden kann, sondern die persönliche Umsetzung. Denn natürlich gibt es Formeln, wann, wie oft, wie lang, wie groß Beiträge auf den jeweiligen Plattformen am besten funktionieren. Doch das erklärt noch lange nicht, wie sie für mich funktionieren. Das ist nämlich meiner Meinung nach, der große Knackpunkt an der Nutzung von Social-Media-Kanälen, es gilt herauszufinden, was funktioniert und welchen Teil davon man wie für sich nutzen kann. Es muss zur eigenen Persönlichkeit passen, sich halbwegs leicht in den Alltag integrieren lassen und beide Seiten zufrieden machen – den Anbieter und den Konsumenten.

Das ist für mich eine Herausforderung, da ich sehr viel höhere Erwartungen an meine Produkte habe, als die meisten Konsumenten. Jedes einzelne Posting sollte am Besten vor Genialität strotzen und das Highend-Produkt sein. Dadurch verliere ich mich schnell darin, die genialsten Inhalte produzieren zu wollen. Das würde allerdings so viel Zeit kosten, es wäre unmöglich alle Kanäle zu bespielen und dann noch Zeit zum Zeichnen und Schreiben zu finden.

Manche Konzepte erfasst ein Nutzer schneller, andere brauchen eine Weile und manchmal funktioniert es auch gar nicht. Ich persönlich bin mit Twitter eingestiegen und es lag mir sofort. Bei Instagram und dem Blog habe ich etwas länger gebraucht, Facebook erschließt sich mir noch immer nicht.

Twitter lässt sich für mich leicht bespielen. Auch wenn ich das Fehlen eines Editbuttons noch immer beklage, macht das Twittern Spaß. Es ist wie ein Selbstgespräch, bei dem andere zuhören können. Es erleichtert die Nutzung also sehr, wenn man einen Hang dazu hat, Gedanken, die einem durch den Kopf gehen, schnell mal zu texten. Twitter braucht kein ausgeklügeltes Konzept. Es erfordert hauptsächlich tägliche, kurze, widerkehrende Präsenz, verzeiht aber auch mal Pausen. Der ein oder andere Hashtag ist von Vorteil. Hilfreich ist eine gute Balance zwischen eigenen Tweets und Retweets.

Instagram ist etwas komplizierter als Twitter. Zum einen sollte ein Feedmuster bedacht werden. Einfach nur Bilder posten, ist nicht die ideale Nutzung. Das Muster kann je nach Arbeitsauswand gestaltet werden.

Das Schachbrett ist wohl das simpelste. Dabei wechselt man immer zwei verschiedene Farben oder Filter oder Motive ab. Die Filter sind bei der Erstellung des Feeds der beste Freund, finde ich.

Das zweite mögliche Muster ist – wie ich es nenne – die Autobahn. Dabei ist darauf zu achten, dass die Bilder in senkrechter Reihenfolge das gleiche Muster, die gleiche Farbe oder das gleiche Motiv haben. Da es drei Reihen gibt, können bis zu drei verschiedene sich widerholende Erscheinungsbilder benutzt werden.

Das Muster, das ich verwende ist noch ein wenig aufwändiger. Es ist für drei Erscheinungsbilder gedacht. Ich poste schwarz-weiß Bilder woran ich arbeite, bunte Bilder mit einem Filter und der Vignette für Inspiration und entsättigte Bilder mit einem Filter für Zitate und Sprüche aller Art. Die Bilder werden in einer Reihenfolge widerholt, so dass sie mit dem gleichen Look entweder ein A, ein V oder einen / bilden.

Wichtig bei der Wahl eures Musters ist, dass ihr überdenkt, welche Inhalte ihr leicht produzieren könnt. Das Warten auf das genialste aller Bilder führt sonst dazu, dass ihr selten postet und das verzeiht Instagram nicht. Da ich mich morgens immer an den PC setze und im Homeoffice arbeite, bietet sich das schwarz-weiß Bild mit meinem Bildschirm an. Die Zitate und Sprüche sind gut in größerer Menge vorzubereiten und die Inspiration sind Schnappschüsse oder Cover der Bücher, die ich gerade lese. Sucht euch heraus, was ihr jeden Tag gut ablichten könnt, was ihr vorproduzieren könnt. Und wenn es jeden Tag eine andere schöne Tasse ist.

Das hilft euch auch dabei eure Identität für Instagram zu definieren. Ihr solltet Inhalte benutzen, die immer wieder auftauchen, damit eure Follower wissen, welchen Content sie bei euch zu erwarten haben.

Wichtig sind bei Instagram auch die Hashtags. Ihr solltet versuchen die dreißig Stück, die ihr benutzen könnt auszureizen. Dadurch werden eure Bilder sichtbarer. Ich habe einen deutlichen Effekt durch die Nutzung von Hashtags bemerkt. Um es euch einfacher zu machen, solltet ihr Listen anlegen. Ich habe auf meinem Handy in den Notizen mehrere Listen eingestellt. Die kopiere ich mir beim Posten auf Instagram einfach rein und habe keinen großen Zeitaufwand, aber das volle Hashtagpotential. Um die Listen anzulegen, könnt ihr euch ein wenig Zeit nehmen und auf Instagram schauen, was andere für Hashtags bei einem Bestimmten zusätzlich noch benutzt haben.

Die Storys sind ideal, um Inhalte zu posten, die nicht in euren Feed passen.

Zu Facebook kann ich euch nicht viel sagen. Es ist nicht meine Plattform. Gruppen sollen ja aktuell die beste Form der Nutzung sein, aber ich komme nicht wirklich rein.

Die eigene Webseite liebt Artikel. Sie will nicht nur statisch sein, sondern auch regelmäßige Inhalte vorweisen.

Nutzt die Startseite um euer Angebot zu präsentieren und gleichzeitig euer Branding zu etablieren. Der persönliche Charakter ist das, was euch im Gedächtnis bleiben lässt und von anderen unterscheidet. Mein Hut ist mein Branding und ich habe mich für einfache und klare Linien entschieden. Außerdem liebe ich es Grafiken zu erstellen, also bot sich für mich ein Widget System mit Bildfenstern an.

Die Blogbeiträge hauchen eurer Seite mehr Mobilität ein und sie verleihen euch mehr Profil. Überlegt euch, worüber ihr gerne schreibt. Was man gerne macht, fällt leichter. Dann produziert vor. Es lohnt sich mehrere Artikel zu verfassen und sie zu planen. Das entspannt ungemein, finde ich. Die besten Zeiten für den Blog sollen Mo, Di, Do 11 Uhr (die Mittagspause naht) und Sonntag 16 Uhr (gedanklich in die nächste Woche starten) sein.

Vielleicht helfen euch ein paar der Tipps, vielleicht braucht ihr auch noch ein wenig Zeit, um reinzufinden. Ich wünsche euch in jedem Fall viel Erfolg.

Ein Gedanke zu „Social Mania – Zwischen Zeitmangel und Konzeptionierung“

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