Hörbuchrezension – Das Fossil 1

Das Fossil von Joshua Tree

Klappentext:
2018 macht der kanadische Archäologe Dan Jackson eine unglaubliche Entdeckung in der Antarktis – und verschwindet spurlos. Zurück bleibt seine umstrittene Theorie, dass bereits lange vor unserer Zeit Menschen auf der Erde gelebt haben.
2042 stirbt Jacksons Frau unter rätselhaften Umständen und die ungleichen Ermittler Agatha Devenworth und Pano Hofer untersuchen, ob ihr Tod mit Jacksons Verschwinden zusammenhängt. Was genau hat er damals entdeckt und warum versucht die mächtige Human Foundation, die seit zwei Jahrzehnten die verblüffendsten Erfindungen präsentiert, die Wahrheit vor den beiden Ermittlern zu verbergen? Hängt womöglich die verunglückte erste bemannte Mars Mission damit zusammen, um die sich unzählige Verschwörungstheorien ranken?

Achtung, sensibler Inhalt! Gewalt gegen Tiere.

Genre: Science Fiction Thriller

An dieser Stelle möchte ich mich kurz bei all den Leuten bedanken, die Arbeit und Mühe in dieses Hörbuch gesteckt haben. Unabhängig davon, wie ich das Hörbuch persönlich bewerte, verdienen die künstlerischen Ambitionen Anerkennung. Dankeschön.

Cover

Da ich zu den Coverkäufern zähle, beschäftige ich mich auch mit der Frage, ob mich Cover ansprechen würden und zum Kauf verleiten.

All zu spektakulär ist das Cover nicht. Die rote Farbe ist ein Blickfang. Wenn ich allerdings nicht gewusst hätte, dass Joshua Tree Science Fiction schreibt, hätte mich die simple Gestaltung nicht auf den Gedanken gebracht, dass hinter dem Cover eine Geschichte stecken könnte, die mich interessiert.

Inhalt

Es werden mehrere zeitversetzte Geschichten gleichzeitig erzählt, die final zusammenfinden. Die Mars One ist nach dem Fund eines Artefakts auf unerklärliche Weise verunglückt. Die einzige Überlebende Filio Amorosa, deren Gedächtnis verloren ist, versucht das Rätsel aufzudecken. Zeitgleich ermitteln die Polizisten Agatha Devenworth und Pano Hofer in einem Mordfall, der sie zum Verschwinden eines Präastronautikwissenschaftlers von vor über zwanzig Jahren führt.
Die Geschichte des noch nicht verschollenen Dan Jacksons wird parallel erzählt. Er versucht in der Antarktis seine Theorien zu beweisen, dass es schon früher menschliches Leben auf der Erde gegeben hat.

Gedanken beim Hören

Diese Kritik hat nur am Rande etwas mit meinem Gesamturteil über das Hörbuch zu tun. Es sind spontane Emotionen und Eindrücke.

Das fängt ja gut an. Tote Tiere verzeihe ich schwer. Vor allen so brutal und sinnfrei. Und dann wird nur respektlos vom Köter gesprochen, nachdem die Tat entdeckt wird.

Abziehbilder ungehobelter Ekel kann der Autor gut. Ich mag beinahe keine der Männerfiguren bisher.

Verschwörungstheoretiker sind doch noch etwas abgehobener als Wissenschaftler, die abwegige Ideen vertreten. Schade, dass beide in einem Topf landet. Dabei ist das Thema der Prä-Astronautik sehr spannend.

Nerd sein ist die Prädisposition zum Arschlochwerden oder wie? Die Beschreibung der Leute auf diese Art finde ich nicht schön.

Mal wird mit den Schultern mal mit den Achseln gezuckt. Wie wird eigentlich mit Achseln gezuckt? Also ich kann das nicht.

Aliens und Regeneration der Natur sind die großen wiederkehrenden Aspekte in vielen Geschichten von Tree, wie es scheint.

Die Assistentin schaut wie ein Haustier, das ein Leckerli erwartet. Die Beschreibungen sind ab und an schob sehr herabwürdigend und das so nebenbei.

Bei der Frequenz an Wortwiederholungen (es dröhnte, seine dröhnende Stimme) drängt sich schon der Gedanke auf, der Lektor oder Korrektor hätte nochmal drüber gehen können.

„Jetzt will ich sie erstrecht ins Bett kriegen.“ Soll das der typische sexuell überspitze Italiener sein? Und was bitte ist so erotisch an Agatas Beschreibung ihrer Vogellogik?

Was soll die Bemerkung, es wäre kein irres Veganer Geschwafel? Als ob nur Fleischfresser die richtigen Entscheidungen treffen könnten und alle Veganer irre wären.

Ich mag die Spaceelemente. Ein bisschen mehr Raumfahrtflaire hätte mir gefallen. Bin gespannt ob im nächsten Teil eine Marsreise kommt.

Hörbuchspezifisch:

Der Sprecher betont manches seltsam, was den Charakteren ungewollte Empfindungen impliziert.

Hin und wieder fehlen Wörter oder Satzenden. Das ist mir schon bei anderen Hörbücher des Autors aufgefallen.

Résumé

Abgesehen von meinem Fazit, werde ich Punkte vergeben. Das wird allerdings anders aussehen, als üblich. Bei mir gibt es nämlich keine Sterne. Ich vergebe an meine Lektüre Federn und Tintenkleckse. Das Prinzip funktioniert ganz einfach. Für Aspekte, die mir besonders gut gefallen, gibt es eine Feder, für Schnitzer, über die ich nicht hinwegsehen kann, gibt es einen Klecks. So kann es durchaus passieren, dass ein Hörbuch auch mal weder eine Feder noch einen Klecks bekommt.

Individuelle Stimmungen kommen kunstvoll zusammen. Der Grusel von Ruinen, dem Weltraum und der Eislandschaft.

Die Klischees tun manchmal wirklich weh. Es gibt einige unschöne Formulierungen.

Fazit:
Die Geschichte ist spannend und interessant. Es gibt einige Rätsel zu ergründen. Präastronautik ist ein ansprechendes Feld der Science Fiction. Die kombination mit dem Thriller ist gelungen. Je nach Abschnitt vermittelt die Erzählung charakteristische Stimmungen, seien es verschollene Kulturen, die Herausforderungen des Weltraums oder die antarktische Anziehungskraft. Wer über die Fauxpas bei einigen Beschreibungen und Äußerungen hinwegsehen kann, wird viel Freude an dem Buch / Hörbuch haben.

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