Die Auserwählten – Kill Order von James Dashner
Klappentext: Was geschah, bevor Thomas ins Labyrinth kam und warum wurde ANGST gegründet? Fünfzehn Jahre früher ist das Land durch Sonneneruptionen und Tsunamis vollkommen verwüstet, die Ressourcen sind knapp und die wenigen Überlebenden warten verzweifelt auf Hilfe. Mark und seine Freunde irren durch die verlassenen Städte und Dörfer. Als ein Hubschrauber auftaucht, glauben sie an Rettung. Stattdessen werden sie mit Pfeilen beschossen. Und jeder, der getroffen wurde, zeigt Symptome einer tödlich verlaufenden Krankheit …
Genre: Mystery, Science Fiction, Dystopie
Kein Jugendbuch!
An dieser Stelle möchte ich mich kurz bei all den Leuten bedanken, die Arbeit und Mühe in das Buch gesteckt haben. Unabhängig davon, wie ich das Buch persönlich bewerte, verdienen die künstlerischen Ambitionen Anerkennung. Dankeschön.
Cover
Da ich zu den Coverkäufern zähle, beschäftige ich mich auch mit der Frage, ob mich Cover ansprechen würden und zum Kauf verleiten.
Da ich Dystopien mag und das Cover mit der einsam rennenden Schattengestalt für mich nach diesem Inhalt aussieht, hätte ich mir das Buch angeguckt, um sicher zu gehen, dass es keine Geschichte über einen Road Trip ist.
Inhalt
Die Erde wurde durch Sonneneruptionen nahezu unbewohner gemacht. Doch einige Menschen konnten sich retten und hoffen auf Hilfe von der Regierung. Als diese endlich kommt, entpuppt sie sich als Anschlag mit einer Biowaffe. Um herauszufinden, warum ihr Flüchtlingslager vernichtet wurde, machen sich Alec, Mark, Trina und Lana auf die Suche nach Antworten.
Gedanken beim Lesen
Diese Kritik hat nur am Rande etwas mit meinem Gesamturteil über das Buch zu tun. Es sind spontane Emotionen und Eindrücke.
Wir lesen eine Geschichte vor der Maze Runner Trilogie aber nach den Sonneneruptionen. Es geht tatsächlich darum, wie die Virusinfektion von statten gegangen ist. Das gefällt mir sehr gut, weil gerade dieser Inhalt von besonderem Interesse für mich ist.
Die Lageratmosphäre und der Überfall mit anschließender Seuche ist gut gemacht. Da kommt richtiges Outbreakfeeling auf.
Die Träume von Mark mit den Rückblicken zu den Anfängen der Katastrophe sind mir etwas zu knapp. Ich hätte auch davon gerne mehr erfahren. Durch die Sequenzen erleben wir immer nur Abschnitte. Aber zumindest haben wir so auch Einblicke in die Zeit der Sonneneruption und jeder einzelne Traum ist atmosphärisch sehr gut.
Ich musste sehr lachen, als das Innere der Berks beschrieben wird, denn im Gegensatz zu Maze Runner gibt es noch keine Sofasitzgruppen. Das war ein Element, das ich immer lächerlich fand. Deshalb fiel mir der Mangel an Sofas gleich positiv auf.
Leider sind die Charaktere Abziehbilder recht ähnlicher Stereotype, wie wir sie auch schon bei Maze Runner hatten. Die Männer und Jungs sind die proaktiven Helden und die Damen sind wunderschönes Beiwerk. Mark und Alec kümmern sich um jedes Problem, Lana ist die Krankenschwester ohne Aufgabe und Trina kümmert sich um das fremde Kind. Später kommen die Frauen so gut wie gar nicht mehr vor. Denn, wen wird es überraschen, sie sind entführt worden und die Helden müssen zur Rettung eilen. Das dauert aber etwas, da sie viele Nickerchen einlegen.
Es ist tragisch, zu wissen, dass alle infiziert sind und unweigerlich auf ihr Ende zusteuern. Der Irrsinn der Mark ergreift wird gut in Szene gesetzt. Wie er den Piloten zwischen die Rampe steckt und dann wieder zu Sinnen kommt. Ich weiß nur nicht, wie er ihn da noch rausbekommen hat.
Die sogenannte Rettungsaktion ist äußerst seltsam. Erst schießen sie nicht, weil sie Lana treffen könnten, dann schauen sie zu, wie
Als Trina dann wieder Teil der Gruppe wird, sind wir schon so ziemlich am Ende. Leider noch nicht mit den Vergleichen, die offenlegen, wie unfähig die Frauenfiguren im Gegensatz zu denen der Männer konstruiert sind. Die kranke Trina wird als verängstigtes kleines Mädchen beschrieben, aber der kranke Mark ist der Held aller Helden.
Die Kampfszenen sind aber insgesamt überzogen. Sie prügeln mit Fäusten, aber die Hände tun ihnen nicht weh. Die Beschreibungen wie wer wo aus welchen Fenstern hängt, sind teilweise etwas undurchsichtig, so dass ich mir die Szene nicht vorstellen kann.
Zum Schluss habe ich auf einen Zusammenhang mit Deedee gehofft. Aber mehr als
Résumé
Abgesehen von meinem Fazit, werde ich Punkte vergeben. Das wird allerdings anders aussehen, als üblich. Bei mir gibt es nämlich keine Sterne. Ich vergebe an meine Lektüre Federn und Tintenkleckse. Das Prinzip funktioniert ganz einfach. Für Aspekte, die mir besonders gut gefallen, gibt es eine Feder, für Schnitzer, über die ich nicht hinwegsehen kann, gibt es einen Klecks. So kann es durchaus passieren, dass ein Buch auch mal weder eine Feder noch einen Klecks bekommt.
Der Weltenbau ist herrlich.
Die stereotypen Figuren sind nervig und verbreiten einen unguten Subtext.
Fazit: Das Buch wäre richtig klasse, wenn der unterschwellige Sexismus nicht ständig hervorspringen würde. Die dystopische Welt, die Ereignisketten und die Stimmung werden meisterhaft in Szene gesetzt. Wer über die Rollenbilder hinwegsehen kann, der wird an der Geschichte Freude haben.
Weitere Meinungen zu „Titel“ findet ihr bei:
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