Film Quickie: Tribute von Panem – The Hunger Games

Altersfreigabe:

Aufgrund der blutigen Kampfszenen halte ich den Film für geeignet ab 14, nicht ab 12.

Worum geht es?

Achtung, sensibler Inhalt! Depressionen, extreme Gewalt, Gefangenschaft.

Nach einem furchtbaren Krieg, ist die Welt in Distrikte eingeteilt. Das Kapitol ist der zentrale Kern, in dem die privilegierten Menschen ihr Leben genießen. Katniss lebt in Dirstrikt 12 unter den Ärmsten der Armen. Um ihre Familie am Leben zu halten geht sie illegal jagen. In diesem Jahr wird ihre zwölfjährige Schwester als eines der Tribute ausgewählt, die sich in einem Kamp auf Leben und Tod im Kapitol mit anderen Distriktbewohnern duellieren müssen. Katniss übernimmt ihre Aufgabe und reist mit Peeta, dem männlichen Tribut aus 12, zu einem blutigen Kampf in die Arena, den nur einer überleben soll.

Welches Genre?

An dieser Stelle möchte ich mich kurz bei all den Leuten bedanken, die Arbeit und Mühe in den Film gesteckt haben. Unabhängig davon, wie ich den Film persönlich bewerte, verdienen die künstlerischen Ambitionen Anerkennung. Dankeschön.

Wie ich den Film finde?

Die Kameraführung und der Schnitt sind gut.

Ich liebe die Musik und den Ton. Sie unterstreicht Handlung und Stimmung.

Der Film ist faszinierend und spannend. Die Handlung ist flott, lässt dabei keine all zu großen Lücken.

Ich mag die Schauspieler:innen gerne und finde, dass sie die Rollen gut ausfüllen, auch wenn sie im Film nicht so viel Raum bekommen wie im Buch.

Die Darstellung ist gut getroffen. Distrikt 12 mit den armen Menschen, die teils dreckig in Hütten wohnen. Der Kohlestaub überall aus den Bergwerken und die abgehärmten Bergbauarbeiter. Natürlich sehen viele auch geschniegelt aus, denn in Filmen steht die ästhetische Darstellung oft über der authentischen. Was ich persönlich etwas schade finde.

Dazu der Kontrast vom Kapitol, in dem alles sauber, modern und auch schrill ist. Der Kleidungsstil, das Makeup, das Spektakel um die Hunger Spiele. Der riesige Unterschied wird schon deutlich, als Katniss und Peeta in ihren bäuerlichen Leinenkleidern, die ihre feinsten sind, in den Zug einsteigen, der nur das Beste vom Besten bietet. Die Fülle an Nahrung, die niemals von den Zugfahrenden gegessen werden könnte.

Die Unsicherheit, das viele Warten und die Anspannung, wenn einem etwas Schlimmes bevorsteht, sind auch gut inszeniert und rübergebracht. Und dann geht das große Metzeln loß. Der Rest ist ein Überlebenskampf.

Neben Katniss Sicht gibt es auch viele Sequenzen aus Sicht der Spielmacher, des Präsidenten Einblicke nach Hause zu Gale und Katniss Mutter und sogar nach Distrikt 11 – eine Szene, die mir persönlich gut gefällt und sehr gut zeigt, wie Katniss ungewollt zum Widerstand aufwiegelt.
Die wechsel der Blickwinkel sind gut plaziert, wenn auch sehr reduziert. Im Buch erfahren wir wesentlich mehr über die Menschen aus Katniss‘ und Peetas Leben. Auch die stummen Diener des Kapitols sind im Film nur Statisten. Das sie im Grunde als Kapitolsfeindliche bestraft werden und keine Zunge mehr haben, fällt leider ganz und gar unter den Tisch. In diesem Film wirkt das Kapitol als wären dort alle Menschen gleich dekadent und grausam. Cinna, der Stilist, bildet die einzige Ausnahme. Er ist wie eine einsame Insel des Mitgefühls. Die Facetten der Ansichten und Überzeugungen kommen mir im Film zu knapp.

Die teilweise gestellte Liebesgeschichte zwischen Katniss und Peeta baut sich sinnvoll auf und lässt beabsichtigt den Spielraum daran zu zweifeln und sich zu fragen, was aus der Not heraus kommt, was ein Trick ist und welcher Teil wahr.

Fazit

Ich mag den Film sehr. Er ist stellenweise brutal, aber insgesamt wirklich gut gemacht und sehr stimmungsvoll. Für mich hat er alles was eine Dystopie dieser Art braucht und auch die Liebesgeschichte passt.

Tribute von Panem – The Hunger Games 2012

Vergleich mit dem Buch:
Rezension zum Buch
Die Geschichte im Film ist der im Buch sehr ähnlich.

Im Buch gibt es wesentlich mehr Informationen zu den Familien und Bewohnern der Distrikte und des Kapitols. Der Bürgermeister, seine Tochter, die Leute vom Schwarzmarkt, vor allem die Hundesuppenköchin, die Friedenswächter, die Katniss im Buch beim Vornamen kennt und auch die Avoxe.

Die Hintergründe bleiben durch den Mangel an Erinnerungen und Erzählungen über das Leben im Film vergleichsweise blass. Im Buch bekommen wir Verbindung zu Katniss verstorbenem Vater, zu Peetas Familie und vielem mehr, was die beiden Hauptcharaktere tiefgründiger macht.

Der Wald im Buch ist gefährlich, kein entspanntes Ausflugsziel wie im Film. Vor allem kommt im Buch besser rüber wie wichtig das Jagen für das Übeleben ist. Im Film wirkt es teilweise mehr wie ein Freizeitvergnügen und eine Ablenkung vom Bergwerkleben.

Im Buch erfahren wir schon im ersten Teil von Distrikt 13 und treffen auf Menschen, die das Kapitol verlassen wollen. Das ist ein tieferer Einblick in die unterschiedlichen Sichteweisen der Menschen, die im Film ganz und gar fehlt.

Die Spottölpelbrosche stammt im Buch von einer Freundin, im Film ist sie ein unbedeutender zufälliger Fund.

Im Film sehen wir Unterhaltungen der Spielmacher und auch den Präsidenten. Das gibt es im Buch nicht, da wir ausschließlich bei Katniss bleiben. Alle Informationen kommen im Buch von ihr.

Filmrezension zu Die Tribute von Panem – Catching Fire
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Ein Gedanke zu „Film Quickie: Tribute von Panem – The Hunger Games“

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