Hörbuchrezension – Die Tribute von Panem 2

Gefährliche Liebe von Suzanne Collins

Klappentext:

Nachdem sie die brutalen Hungerspiele gewonnen hat, kehrt Katniss in ihr Distrikt zurück und hofft auf eine friedliche ZNachdem sie die brutalen Hungerspiele gewonnen hat, kehrt Katniss in ihr Distrikt zurück und hofft auf eine friedliche Zukunft. Doch Gerüchte, dass sich Widerstand gegen das Kapitol regt, machen die Runde. Die Spur führt zu Katniss und Peeta, in denen immer mehr Menschen ein Symbol der Rebellion sehen. Wenn Katniss und Peeta die Welt nicht davon überzeugen können, ein glückliches Liebespaar zu sein, kann das schreckliche Konsequenzen haben. Katniss muss sich entscheiden – zwischen Freiheit und Sicherheit, zwischen Leben und Tod …

Achtung, sensibler Inhalt! Extreme Gewalt, Gefangenschaft, Drogenmissbrauch.

Genre: Dystopie

An dieser Stelle möchte ich mich kurz bei all den Leuten bedanken, die Arbeit und Mühe in dieses Hörbuch gesteckt haben. Unabhängig davon, wie ich das Hörbuch persönlich bewerte, verdienen die künstlerischen Ambitionen Anerkennung. Dankeschön.

Cover

Da ich zu den Coverkäufern zähle, beschäftige ich mich auch mit der Frage, ob mich Cover ansprechen würden und zum Kauf verleiten.

Die ersten Cover von Panem hier auf dem Markt waren für mich ansprechender. Ein Frauengesicht hinter Blättern, was zu Katniss gut gepasst hat, finde ich. Jetzt zieren die Cover das Spotttölpelsymbol, weil es durch die Filme populär geworden ist und zum Branding dazugehört.

Das ist für mich auch okay, aber nicht wirklich aussagekräftig oder emotionsweckend, wenn man keine Verbindung zum Merchandise der Panemprodukte hat.

Inhalt

Da es Katniss gelungen ist, die Spielmacher der Hungerspiele dazu zu zwingen sowohl sie als auch Peeta am Leben zu lassen, gilt sie als gefährlich. In den Distrikten rebellieren die Menschen und der Präsident sinnt nach einer Möglichkeit, um die Sieger loszuwerden, allen vorann Katniss Everdeen.

Perspektive und Sprecher

Personaler Erzähler aus der Sicht von Katniss

Erste Person, Präsens.

Maria Koschny liest, die Stimme aus den Filmen von Katniss.

Gedanken beim Hören

Diese Kritik hat nur am Rande etwas mit meinem Gesamturteil über das Hörbuch zu tun. Es sind spontane Emotionen und Eindrücke.

Ich mag die angespannte Stimmung in der die Geschichte beginnt. Nach den Hungerspielen erwarten wir eigentlich etwas Frieden für Katniss, denn sie ist immerhin Siegerin. Doch nun sehen wir, wie es um die Gewinner der Spiele tatsächlich bestellt ist. Sie sind wie Puppen des Kapitols, die nach belieben benutzt werden können.

Nach dem Sieg kommt die Siegertour für Katniss und Peeta, die so tun müssen als wäre ihre Liebe echt. Doch für Katniss war es nur eine Strategie. Sie wollte überleben und hat dazu alles genutzt was sich ihr bot. Aufgrund verletzter Gefühle reden die beiden seit der Rückkehr so gut wie gar nicht mehr miteinander. Verständlich, so ungesund, wie ihre Beziehung in eine Liebesgeschichte gezwungen wurde. Und dann ist da immer noch Gale, der Katniss auch liebt. Dreiecksbeziehungen sind eigentlich nicht so mein Fall, weil sie oft sehr konstruiert wirken, doch in dieser Geschichte finde ich sie plausibel untergebracht, wenn auch nicht meine Wunschkonstellation.

Ich kann Peeta gut leiden. Er ist sensibel und hat Verständnis, Eigenschaften die männlichen Figuren leider selten zugestanden werden.

Ich mag die gestreuten Details der Aufstände, was in 13 los ist. Immer wieder stellt sich die Frage, ob es Propaganda oder Veschwörungstheorien sind. Das ist gut gemacht.

Ebenfalls gut aufgebaut ist die Strenge mit der in District 12 plötzlich durchgegriffen wird. Bisher fast vergessen am Rand endet abrupt das beinahe freundschaftliche Verhältnis zu den Friedenswächtern.

Auch auf die Avoxe werfen wir einen genaueren Blick, denn wir entdecken bekannte Menschen wieder, die sich als Konsequenz von Katniss unbeabsichtigtem Wiederstand derart bestraft sehen. Das verstärkt noch einmal die Darstellung der dunklen Seite des Kapitols und die Strafen für Ungehorsam in den eigenen Reihen.

Katniss denkt schändlich über das „belanglose“ Leben des Vorbereitungsteams, reflektiert dann aber auch darüber und schämt sich, weil sie überlegt, wie es wäre, wenn sie im Kapitol aufgewachsen wäre. Es findet in diesem Teil mehr Refelektion darüber statt, wie unterschiedlich die Leben sind und welchen Einfluss das auf jeden Menschen hat. Es tritt in Kleinigkeiten deutlich zu Tage wie weit ihre Welten voneinander entfernt sind, auch wenn sie sich schon angenähert haben. Besonders Effie steht symbolisch für die Erkenntnis, dass es Menschen mit Träumen und Hoffnungen sind, die in die Arena geschickt werden und nicht irgendwelche Gladiatoren.

Die Frage unter welchem Druck die Hungerspiele abgesagt werden würden, unter welchen Umständen Bündnisse länger halten, ist gut inszeniert. Finnig ist ein fetziger neuer Charakter außerhalb und in der Arena. Es gibt noch ein paar weitere neue Leute neben den bisher bekannten, deren Charme sich allerdings erst im folgenden Buch entfalten wird. Hier wird der Grundstein ihrer weiteren Betrachtung gelegt.

Wie es endet hat mich positiv überrascht. Und ich habe mit Katniss gelitten.

Résumé

Abgesehen von meinem Fazit, werde ich Punkte vergeben. Das wird allerdings anders aussehen, als üblich. Bei mir gibt es nämlich keine Sterne. Ich vergebe an meine Lektüre Federn und Tintenkleckse. Das Prinzip funktioniert ganz einfach. Für Aspekte, die mir besonders gut gefallen, gibt es eine Feder, für Schnitzer, über die ich nicht hinwegsehen kann, gibt es einen Klecks. So kann es durchaus passieren, dass ein Hörbuch auch mal weder eine Feder noch einen Klecks bekommt.

Die Reflektion über die Macht der Umstände und die gesellschaftlichen Gegebenheiten sind subtil und vielschichtig. Finde ich großartig eingebaut.

Fazit:

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn das Arenaszenario der Basis nach nichts Neues ist. Die zweite Geschichte um Katniss vertieft noch einmal den Blick auf die feinen Fäden die gesellschaftliche Konstrukte zusammenhalten, teilweise sogar fesseln, egal wie abstrus und unmoralisch sie sind. Und das in einer unterhaltsamen Verpackung.

Weitere Meinungen zu „Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe“ findet ihr bei:
Nightingale Blog
Buchbahnhof
Book Walk

Vergleich mit dem Film:
Rezension zum Film
Die Geschichte im Film ist der im Buch sehr ähnlich.

Der Film ist eine stark gekürzte Fassung des Buches, mit weniger Charakteren und viel weniger Einblicken in die inneren Kämpfe der Menschen rund um Katniss und Peeta.

Die Avoxe sind wieder nur Hintergrunddekoration im Film, obwohl es eine durchaus wichtige Geschichte um einen ehemaligen Friedenswächter aus Distrikt 12 gibt.

Auch die Maßnahmen, die in Dirstrict 12 ergriffen werden, um Katniss zu bestrafen und den anderen Distrikten klar zu machen, was Rebellen zu erwarten haben, sind stark gekürzt.

Buchrezension zu Die Tribute von Panem 1
Buchrezension zu Die Tribute von Panem 3
Buchrezension zu Die Tribute vin Panem X

2 Gedanken zu „Hörbuchrezension – Die Tribute von Panem 2“

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